Frühe Spitfire's Mk.I/II, ein Walkaround
Prototyp K5054, Erstflug 05.03.1936
Beginn einer Legende
Mit der Ausschreibung F.37/34 des britischen Air Min entstand eine erste Version der legendären Spitfire. Mit einer Bild- und Textrecherche einiger Fakten ist das nachfolgende Bild die erste Ausführung des Prototyps mit folgenden Merkmalen, die nach einem Wiederaufbau/ Modifizierung einige äußerliche Unterschiede aufweisen:
- Aluminiumfarbene Außenhaut mit RAF-Markierungen am Rumpf und auf TFL,
- Motor mit Stummelauspuffrohren,
- Seitenleitwerksruder mit schräger Dämpfungsfläche,
- Schleifsporn, keine Fahrwerksrestabdeckungen,
- asymetrischen Ölkühler unter linker TFL,
- noch keine Bewaffnung, dadurch
- glatte Tragflächenoberseite, ohne sichtbare Stoßkanten,
- langes Pitot-Rohr linke TFL,
- 2-Blatt-Propeller aus Holz,
- kein Antennenmast hinterm Cockpit,
- kein Elektroregulator hinter dem Kopfpanzer,
- Alu-glänzende Propellerhaube,
- flache Cockpithaube,
- Frontverglasung ohne Einbauten, sphärisch,
- einfaches Zielsystem (Kimme/ Korn), noch nicht eingebaut
Wichtiger Hinweis:
Alle Bilder sind Reproduktionen oder Wiedergaben aus den aufgeführten Printmedien oder Websites. Die Nutzung ist nur für private Zwecke bestimmt.
Ich besitze - wenn dies nicht expliziet angegeben - keinerlei Rechte an diesen Bildern. Bei Problemen bitte ich die entsprechenden Eigentümer sich direkt zur Verständigung an mich zu wenden.
Meine Empfehlungen
Quellen Printmedien:
1. Alfred Price: Spitfire at War, Ian Alllan, London, 1974
2. Alfred Price: Spitfire at War (2), Ian Alllan, London, 1985
3. Alfred Price: Spitfire at War (3), Ian Allan, London 1990
4. Chaz Bowyer, Supermarin Spitfire (ear planes in colour)
5. William Green, cassia gran bretagna 22/II, speciale spitfire, Rom 1973
6. Alfred Price/ Paul Blackah, Supermarine Spitfire (Owners's Workshop Manual) Haynes Publishing 2007
7. Osprey: The Legendary Spitfire Mk.I/ II 1939-41, U.K. 1996
8. Osprey: Spitfire: John Dibbs/ Tony Holmes, Flying Legend 60th Anniversary 1936 - 96, London, 1996
9. Ian Allan: Airextra #53, 1986, Spitfire: 1936 -1986
10. Peter Moss, Archive: Supermarine Spitfire Mk.I
11. Roy Cross/ Geald Scarborough: Spitfire - Classic Aircraft No.1, 1971 Petrick Stevens Ltd. London
12. Stewart Wilson : Svereign Series: Spitfire, Aerospace Pub. 1999
13. Jon Freeman, On Target Profile #4: Spitfire Mk.I to VI in the European Theatre of Operation, Modell Alliance
14. dito, #8: Photo Reconnaissance Spitfire in Worldwide Service
15. Giudline Pub.:Neil Robinson/ Peter Scott, Combat Colours #8
Supermarine Spitfire in WWII, Vol. 1, Merlin-Engines marks
16. Monografie Lotniczw # 38,39,40,71, Supermermarine Spitfire P.1 -P.4
17. SAM Publications Modellers Datafile by R. Humphreys, The Supermarine Spitfire, Part 1/2 , Bedford, 2000
18. Scale Aircraft Modelling Vol.% Nr.2, Nov. 1982: Spitfire Camouflage 1938 - 1940 by Ted Hooton
19. Camouflage and Markings RAF Nothern Europe 1936 - 1945 Supermarine Spitfire
20. div. Zeitschriften wie Letecvi/ Kosmonautica (CZ), Twentyfirst Profiles,
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Float Left
Ein Walkaround für Modellbauer
1935 schrieb das Air Ministry (britische Luftfahrtministerium) einen Auftrag für ein neues Jagdflugzeug aus. Der neue Entwurf von Supermarine wurde letzten Endes mit der Begründung abgelehnt, dass dieser nicht für die geforderte Bewaffnung mit acht Maschinengewehren geeignet sei.
Aufbauend auf diesem Entwurf schuf der Konstrukteur Mitchell einen weiteren Jäger mit der Bezeichnung Type 300, der durch neue elliptische Tragflächen genügend Raum für die Bordwaffen bot. Das Air Ministry war mit diesem neuen Typ zufrieden und stellte unter dem Projektnamen F.10/35 Mittel für den Bau weiterer Prototypen zur Verfügung.
Der erste dieser Prototypen der späteren Spitfire flog am 5. März 1936. Die guten Flugleistungen veranlassten das Air Ministry, noch während der Erprobung durch Vickers-Testpiloten eine Bestellung über 310 Stück aufzugeben.
24 Versionen gab es insgesamt von diesem legendären Jagdflugzeug und eben so viele Untervarianten.
Die letzten, hier (noch) nicht beschriebenen Baureihen hatten unter anderem stärkere Rolls-Royce-Griffon-Motoren sowie veränderte Fahrwerke. Die allerletzte Version F.24 flog Ende der 1940er-Jahre unter anderem auch bei der RAF in Germany und während des Koreakrieges beim 80 Squadron in Hongkong.
Obwohl es bereits schon viele Abhandlungen, Bücher und Artikel zur Spitfrie gibt, zu den ich auch ein paar Worte sagen werde, ist es immer wieder - gerade für einen originalgetreuen Nachbau - schwer, die richtigen Details und Merkmale für diese oder jene Spitfire-Version herauszufinden.
So lange, wie ich schon Flugzeugplastikmodelle baue ist die Spitfire immer mein Favorit gewesen und auch geblieben. Sie ist formschön, schnittig und war ein für die Deutsche Luftwaffe bezüglich Feuerkraft und Geschwindigkeit ernst zu nehmender Gegner, wenn dann noch ein begabter Flieger das Flugzeug steuerte, war es gut, das Weite zu suchen.
Der Prototyp
Supermarine type 300, Wnr.: K5054
Hinweis: "Mk" ("Mark") bedeutet im Deutschen so viel wie "Modelltyp", vergleichbar mit der Abkürzung "M" deutscher Militärbezeichnungen für Musterflugzeuge, z.Bsp. wie Do 335 M12.
Weitere Bilder des ersten Prototypen mit den aufgezählten Merkmalen
Später modifizierter Prototyp
(vgl. oben mit der Aufstellung)
Beachte dabei folgende Änderungen:
- Dämpfungsfläche am SLW
- Fahrwerksabdeckung mit rechtwinkliger Restabdeckung
- die Nummer "2" auf dem Rumpf
Die letzte Modifizierungen bis zum Vorserientyp waren:
- der Einbau der 8 Maschinengewehre in die TFL mit einer MG-Heizung. Die Bewaffnung weist eine Besonderheit auf, die dann noch einmal korrigiert wurde,
- Umbau des Hecksporns auf ein Heckrad,
- Einbau der einfachen Zielsystems,
- schmaler Antennenstock mit Antennendraht zum SLW hinter dem Cockpit
- neues Layout der Auspuffrohre
- Hecksporn vor dem SLW als Abweiser/ Sattel zum Schutz des Piloten beim Ausstieg
- Ruderausgleichshorn am SLW
- Umbau der Pitot-Rohres von der Nasenkante der TFL unter die Tragfläche mit neuer Form
- Frontverglasung mit geradem Windschild, noch ohne Panzerung,
Der Hecksporn vor dem SLW tauchte bei den anschließenden Vorkriegsmodellen nicht mehr auf, das Pitotrohr wurde noch einmal technisch verändert,
Download technisch relevanter Grafiken/ Artikel
Camouflage.jpg
Tarnung und wesentliche äußerliche Merkmale Spitfire Mk.I und K5054
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CamouflageK5054.jpg
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SpitfireMk.I-Technik01.jpg
jpg, 585.4K, 01/01/15, 2326 downloads
SpitfireMk.I-Technik02.jpg
jpg, 315.7K, 01/01/15, 2568 downloads
Spitfire K5054 2006-03.pdf
pdf, 6.1M, 11/10/21, 726 downloads
Spitfire Mk.Ia/b, Vorkriegsversionen
(äußerliche Erscheinung/ Kennung/ Bemalung)
Die guten Flugleistungen veranlassten das Air Min. noch während der Erprobung der K5054 eine Bestellung ca. 310 Maschinen auszulösen.
1939 betrug der Preis für eine voll ausgerüstete Spitfire rund £ 12.604, Nach heutigem Wert wären dies ca. 747.000 €..
Spitfire Mk.Ia, Vorkriegsversion 19.Squadron
Vielen sind diese Bilder bekannt, Spitfire mit einer farbigen "19" auf dem Seitenleitwerk, in weiß, gelb und rot. Das 19.Sq. war zu dieser Zeit in Duxford stationiert. Dies sind auch die ersten Pressefotos
Spitfire Mk.1a Kennung WZ O x (Pressevorführung)
Am 4. Mai 1939 wurden die Presse nach Duxford eingeladen, um die neuen Spitfire's zu sehen. An diesem Tag sind die folgenden Bilder entstanden, die aus verschiedenen Quellen zusammengestellt wurden.
Zwölf Spitfires des 19.Squadrons wurden der Presse am Boden und in der Luft vorgeführt. Squadron Leader Cozens gab der Presseleuten eine individuelle Demonstration. Dabei wird einem fachlich versierten Betrachte auffallen, dass die Markierungen und Kennungen und die Details der einzelnen Spitfire noch sehr unterschiedlich sind. Allein schon die Form der bewegliche Kabinenhaube und die Position der Markierung WZ o X ist sehr differenziert.
Spitfire Mk.1a P9374 (flugfähig), © Burkhard Otto 2013
Duxford 2013
Beachte Copyrights!
nur für den privaten Gebrauch
Spitfire Mk.Ib und IIb
Bilder diesen Version findet man so gut wie gar nicht. Allerdings werden immer wieder Abziehbilder für diese Versionen angeboten, die den Schluß nahe legen könnte, dass es einfach wäre, ein solches Modell herzuzaubern. Weit gefehlt!
Es gibt gar keine richtigen Modelle einer Mk.Ib oder Mk.IIb.
Ich habe bei meiner Suche ein paar wenige Bilder gefunden, die auch wirklich nicht einfach zu identifizieren sind. Man muss teilweise in die Seriennummerstatistik gehen, um zu ermitteln, wie diese Seriennummer zustande kam. Manchmal gibt es dazu haarsträubende Geschichten :-)
In den klassischen Werk "Spitfire in action" #1039 sucht man vergebens nach Fotos oder Zeichnungen dieser Version. Modell Art #387 ist dagegen fast vorbildlich, allerdings ist mein Japanisch etwas eingerostet.
In dem Grusel-Schocker von Nowarra: Spitfire aus dem Verlag Waffenarsenal sind zwar Fotos enthalten, ABER ... komplett falsch beschriftet, hier zeigt sich, wie man früher mit Bildmaterial und Texten alles verdrehen konnte -ohne fachliche Kompetenz kann man auch Schriftsteller werden.
Die B-Version ist nichts weiter als ein neue Bewaffnung mit nur vier MGs in den Tragflächen und dafür mit zwei 20mm MK Hispano-Suiza, die eine gewaltige Feuerkraft besaßen. Die Unterseitenbeule ist weit aus kleiner, als die bei der Mk.V und außerdem symetrisch.
Allerdings hat man diesen Einsatz der Waffe teuer erkaufen müssen, denn die ersten Installationen waren mehr oder weniger ein Flop!
Technische Historie zur Hispano Kanone
In der Luftschlacht um England kam es verstärkt zum Einsatz von He 111-Bombern, die den Beschuss mit den 8 Browing MGs der Spitfire nicht beizukommen war. Es musste also ein Weg gefunden werden, diese Bomber wirksam mit den Spitfires zu bekämpfen. Eine Antwort auf dieses Problem war der Einsatz einer stärkeren Waffe. Dazu wurde eine Prototypen-Installation dieser Waffe in einer Spitfire Mk.I mit der Serienr. L1007 im Juni 1939 in den frühen Phasen der Schlacht von Großbritannien durchgeführt. Das 19 Squadron flog diese kanonen-bewaffnete Version der Spitfire in einigen scharfen Einsätzen. In seiner frühen Form war diese 20mm Hispano-Kanone unzuverlässig und Gegenstand häufiger Änderungen und Erprobungen. Anfangs war man sogar soweit, diese Testflüge abzubrechen.
Bis Ende 1940 hatte man die Fehler ausgebügelt, so dass die mit 2 Kanonen bewaffnete Spitfire serientauglich wurde. Aus kurzer Distanz konnte das 20mm Geschoß massive Panzerung der deutschen mittlere Bomber durchschlagen und im Nu standen auch selbstdichtende Kraftstofftanks bei Verwendung von explosiven Geschossen in Flammen und brachten die Bomber zum Absturz.
Fotogallerie Spitfire Mk.Ib/IIb
Hier einige seltene Bilder von solchen Maschinen, in der Regel sind alle diese Maschinen Umrüstungen aus Mk.I/II-Versionen, Fotos von Neubauten sind mir - bis auf das #3, nicht bekannt.
- Dies eine eine echte Mk.Ib, (1941), die während des Battle of Britain zum Einsatz kam. Diese Maschien wurde dann zur Mk.V umgerüstet mit einem stärkeren Merlin 45 Motor und einem modifizierten Kanonen-System
- Spitfire Mk.IIb der 71. Squadron (1941). Man beachte einerseits ist dies eine umgerüstete Mk.I zur Mk.II (beachte die Beule vorn vor dem Spinner!) und die noch vorhandene Anlasseröffnung für eine Mk.I und dem darunterliegendem Schild.
- Eine Mk.IIb, P8332 des 222.Squadron, eine anscheinend echte Mk.IIb aus Castle Bromwich A.C.Factory, wo tatsächlich 170 Stück dieser Version gebaut (nicht umgerüstet) wurden.
- Spitfire Mk.Ib, X4xxx, dies ist ein Foto aus dem Grusel-Schocker von Nowarra. Dies ist keine Mk.V eher eine Mk.Ib. Diese X4xxx Seriennummern stehen für eine Order von 500 Mk.I-Typen, wobei 484 davon als Mk.I wirklich gebaut wurden, weitere 4 Stück wurden zur Mk.II und 25 Stück zur Mk.V umgerüstet (sehr hohe Nummern (X49xx) und ein paar zu PR- und Seafire-Typen.
Schön zu sehen der MK.I -Anlasser und KEINE Beule vor dem Spinner (Mk.II-Version- Coffmann-Anlasser!) Die Unterseiten-Roundels weisen auf eine sehr frühe Spitfire-Version hin.
- Diese P 8649 ist eine der echten 170 gebauten Mk.IIb, beachte die echten Mk.II-Motorverkleidungen - ohne dem Loch für den Anlasser mit dem Messingschild darunter.
Wie kann man nun wirklich eine Mk.Ib/ IIb bauen
(1:48)
Durch einen Zufall bin ich auf eine Möglichkeit gestoßen, diesen Umbau relativ unkomplziert zu machen.
Wer bei eBay unterwegs ist, braucht nur mal den Bausatz AIRFIX 04100 suchen lassen. Häufig wird diese Airfix Mk.Vb für sehr wenig Geld angeboten. Der Bausatz hat schon einige Jahre auf dem Buckel und .... drei interessante Bauteile, die für eine Mk.Vb nicht taugen, dafür halt aber für eine Ib/ IIb-Version. Vorallen die Tragflächenunterseite erfüllt mit den schlankeren Beulen die Voraussetzungen für die Mk.Ib/ IIb. Die erhabenen Gravuren erstzt man einfach und die TFL passt man recht einfach an den neueren Mk.I-Bausatz (Airfix 05115) oder an den ganz neuen Airfix 05126 an und fertig ist die neue Mk.Ib/ IIb.
Der Baubericht wurde in Flugzeugforum.de veröffentlich, siehe dazu bitte an dieser Stelle und an dieser Stelle!