Nachtjagd mit Messerschmitt Bf 110G
Revell und Eduard 1:48
Es ist schon erstaunlich, wie wenig über den Flugzeugtyp Bf 110G bekannt ist, im WWW findet man zwar teilweise interessante Bilder, aber auch einiges an Informationen und Bauberichten, die jeglicher Originalität entbehren. Da die Nachtjagd im allgemeinen und bei der Deutschen Luftwaffe im besonderen für mich interessant ist, habe ich mich sowohl an den alten Bausatz von Revel/ Monogram (1997) als auch an den neueren EDUARD-Bausatz ran gemacht. Hier ist dazu mein Ergebnisse/ Erfahrungen:
Start mit Bausatz und Recherchen
In meiner Sammlung befinden sich mehrere "alte" Bausätze von Revell/ Monogram, die eigentlich einen guten Gesamteindruck machten. Revells Abziehbildsätze sind eher für die Tonne, als für ein originalgetreues Modell, trotzdem habe ich den Bausatz liegen gelassen, um - wie jetzt - mehrere Modelle mit verschidenen Antennenwäldern bauen zu können.
(EDUARD 1:48)
(Revell 1:48)
Allerdings muss man sich zuerst einmal durch den gesamten Kram an Bildern und Infos durchwühlen. Es gibt schon einiges an Literatur mit guten/ passablen Fotos, aber es tauchen immer wieder die gleichen Fotokopien auf, keiner weiß, was das ist, alle machen mit und schütteln den Salat noch einmal kräftig durch. So habe ich mich versucht durch den Wust erst einmal durchzuschlängeln, in der Hoffnung auf einen grünen Zweig zu stoßen.
Das ist aber fast unlösbar, also habe ich mir interessante Fotos herausgesucht und darn dann das Pferd von hinten aufgezäumt. Step by step findet man sich durch und kommt dann zu erstaunlichen Ergebnissen.
Den ersten Bausatz von Monogram habe ich mir gegriffen, eine G-4 Version und dafür entsprechenden Fotovorlagen gesucht, die etwas ausgefallen sind und nicht den Inhalt des Bausatzes entsprachen.
Literaturempfehlungen, die mir zur Verfügung stehen, aber
fast alle Literatur hat einen bitteren Beigeschmack ...
Wegen der ungeklärten Fotos mit unterschiedlichen Antennenwäldern fallen die Zeichnungen (1:48/ 1:72) dementsprechend aus, teilweise Fiktion, teilweise ungenau, häufig werden mehrere Version zusammengewürfelt, was einem den Spaß vermiesen kann, wenn man sich einmal durch das Dickicht der Antennenausrüstungen gewühlt hat.
Die wohl beste Fotoreferenz ist das "Walk Around", da sich hier auf die Museumsmaschine bezogen wird. Allerdings gibt diese Publikation keine Auskunft darüber, wie wan wo welche Antenne angebracht wurde.
Die Vorlage:
Unter anderem fand ich in Flugzeug Classic Spezial 6, S. 13 oben folgende Fotos einer Bf 110G-4 vom Stab I./ NJG4 mit Haifischmaul - eher bekannt vom ZG76 ! Diese Maschine hat an den TFL-Enden das von mir favorisierte Flensburg FuG und auch ein großes SLW.
Desweiteren ist die Tarnung interessant, über einem Jäger-Tag-Anstrich (RLM74/75/76) wurde mit RLM76 die Maschine extrem aufgehellt, selbst Kennungen und Markierungen sind davon betroffen. Obendrein ist die Haifischmaulkennung am Bug eher noch von ZG76 bekannt, aber beim NJG4 ungewohnt. Anscheinend wurden Maschinen des ZG76 zum NJG4 disloziert. Die Schrägbewaffnung ist nicht zusehen, ICH nehme aber an, dass diese Maschine damit ausgerüstet war.
Die Maschine wurde in der Regel vom Kommandeur der I./ NJG 4 Maj. Wilhelm Herget geflogen. Er ist kein Unbekannter und gehört mit zu den erfolgreichen Nachtjagd-Assen des NJG4. Die Maschine trägt die Kennung 3C+LB (grünes "L" mit weißer Outline ?)
Die Maschine im Hintergrund eine Bf 110G-2, zu erkennen am innersten Lufteinlass an der TFL-Vorderkannte, neben dem Motor, hier sind noch keine Flammendämpfer montiert.
Weitere Bilder fand ich zu diesem Fliegerass auch noch, so dass sich bereits jetzt ein halbwegs rundes Bild ergab.